Filmmusik planen: Regeln, die besten Anbieter und AI-Tools
Die präzise wirkende Filmmusik lässt sich für jedes Video sicher und effektiv planen. Diese 7 Tipps helfen dabei. Hier dazu die wichtigsten Musikanbieter für jedes Budget und AI-Portale als Alternative.
Bevor unsere Editoren einen Videoschnitt beginnen, ist die erste Frage immer: Welche Filmmusik verwenden wir? Der/die Cutter:in schneidet meist nach der Basslinie. So wechseln die Schnittbilder gerade am Anfang von Trailern mit dem Takt oder alternativ nach zwei Takten. Visuell kannst du das in der Timeline gut erkennen.
Später, wenn beispielsweise ein Voice Over die Filmmusik weiter in den Hintergrund drängt, verliert das Schneiden nach Takt an Bedeutung. Die Handlung dominiert jetzt immer mehr den Schnitt.
1. Wirkung vorher exakt bestimmen
Der Ton macht die Musik, heißt es. Das lässt sich auch umdrehen: die Musik macht den Ton. Und da gibt es immer wieder ein Dilemma. Die Musik soll meist nicht viel kosten, Für die Auswahl wird bei limitiertem Budget kaum Zeit kalkuliert. Die lässt sich sparen, wenn die beabsichtigte Wirkung der Musik in der jeweiligen Szene vorher exakt bestimmt und in Auswahlkriterien übersetzt wird.
Schlechte Videoproduktionen vernachlässigen meist die Musikauswahl nach Dramaturgie. Dabei erzeugt jede Filmmusik eine Stimmung. Sie geht direkt ins Unbewusste und löst dort Assoziationen aus. Eine unbedacht ausgewählte Filmmusik kann den gesamten Videofilm zerstören. Deshalb nehmen wir uns bei der Musikauswahl Zeit.
2. Schnittrhythmus und Beats per Minute abgleichen
Aus unserem Konzept wird deutlich, an welchen Stellen wir welche Stimmungen erzeugen wollen und wo dazu überhaupt Filmmusik eingesetzt wird. Denn weniger ist oft mehr. Ein Musikbrei von Anfang bis Ende verbietet sich da oft.
Neben der Stimmung hat auch die Schnitttechnik einen wesentlichen Einfluss auf die Musikauswahl. Ein schneller Schnittrhythmus verlangt meist auch mehr Beats per Minute. Die Anzahl dieser Beats per Minute ist in gut sortierten Musikdatenbanken für jede Filmmusik angegeben. Das erleichtert schon die Vorauswahl, ohne in jede angebotene Musik erst reinzuhören.
3. Lizenzkosten und Suchzeit austarieren
Das Budget gibt den Rahmen vor. Je niedriger der Posten für die Musik, desto länger sitzen wir oft, um in diesem Kostenrahmen das Passende zu finden. Manchmal ist es so schwer, dass wir bei der Lizenz gegenüber dem kalkulierten Budget zuzahlen, denn Zeit in der Redaktion ist ebenfalls Geld.
Wie viele Titel du pro Video verwendest, hängt von Genre, Videolänge, Stilelementen und Budget ab. Oft empfiehlt sich bei einfachen Videofilmen ein ABA-Schema. Der Film beginnt mit dem A-Thema und endet wieder damit. Dadurch bildet sich ein Rahmen für den B-Mittelteil.
Hochpreisiger Anbieter, vorzugsweise für TV-Produktionen und Werbefilme, sehr gute Auswahl und Qualität, GEMA-pflichtig. https://www.sonoton.com/
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4. Für und Wider von Auftragsmusiken beachten
Mit diesen Vorstellungen und Eckdaten startet die Suche. Maßgeschneiderte Einzelkompositionen sind meist Luxus. Aber sie sind auch riskant, wenn du nicht bereits Erfahrungen und Vertrauen zu einem Produzenten aufgebaut hast.
Statt originäre Stücke kannst du lediglich Abwandlungen von dem bekommen, was der Musiker und Produzent sowieso schon hat. Oder etwas anderes, als du dir vorgestellt hast. Gut, wenn du im Vorfeld bereits Erfahrung mit kreativen Briefing-Prozessen hast.
Eine Alternative sind AI-gestützte Portale, die für dich nach deinen Angaben komponieren. Hier hast du selbst einige Gestaltungsmöglichkeiten und die Nutzungsrechte sind inklusive. Das ist also eine interessante Alternative. Die wichtigsten Anbieter findest du ebenfalls in der Übersicht.
5. Lizenzanforderungen klären
Wenn du einschlägige Portale für Filmmusiken nutzt, kannst du dir fertige Filmmusiken als Layouts mit Wasserzeichen herunterladen, in deiner Timeline anlegen und probieren. Lizenziert muss dann nur werden, was du später wirklich verwendest.
Die Lizenzbedingungen sind von Anbieter zu Anbieter sehr unterschiedlich. Aus den Briefings unserer Klienten nach unserer erprobten Briefingvorlage für Videoproduktionen und -marketing wissen wir die Einsatzgebiete der Videos und welche Lizenzen wir wirklich brauchen.
6. Preise und Rechte bei Portalen vergleichen
Auch die unterschiedlichen Anbieter variieren von Premium bis billig. Titel und Beschreibung der Stimmung sagen uns oft wenig. Wir achten auf unsere eigenen Gefühle.
Welche Stimmung erzeugt diese Musik in Verbindung mit den geplanten Bildern bei mir? Entspricht die Wirkung unserem Zweck? Ist die Musik wirklich einzigartig oder macht sie unseren Videofilm ein Stückchen austauschbarer? Wie verhalten sich die gewünschten Titel in einem Video zueinander?
7. Layouts zum Probieren nutzen
Bis zur endgültigen Entscheidung und Lizenzierungen haben wir meist mehrere Titel probiert und oft noch getauscht. Erst, wenn die Filmmusiken genauso sicher stimmen, wie die anderen Elemente, sind wir zufrieden.
Ohne unser strukturiertes Vorgehen bei der Auswahl würden wir aber jedes Mal länger brauchen und hätten nicht den gewünschten Erfolg.
Du hast ein wichtiges Videoprojekt zu verwirklichen und willst sicher ein magisch gutes Ergebnis? Lass dich von uns beraten oder hol dir zunächst einfach gratis unsere erprobte Briefing-Vorlage, die wir selbst obligatorisch bei jedem Projekt einsetzen. Dies ist der erste Schritt zum garantierten Erfolg.